Textile Designs

Zwischen 1928 und 1945 entwickelte Annemarie (Scherer) Hassdenteufel zahlreiche textile Entwürfe für Stoffe, Teppiche, Decken, Kissen und Wandbehänge basierend auf klaren Ordnungsprinzipien, seriellen Strukturen und abstrakten Flächenkompositionen - ganz im Geiste der gestalterischen Ideen des Bauhauses, mit dem sie sich zeitlebens verbunden fühlte.

Die enge Verbindung von Konzept, Material und Funkition prägt diese Arbeiten ebenso wie ihre gestalterische Disziplin. Viele der Entwürfe wurden von ihr selbst gewebt, geknüpft oder gestickt. Sie arbeitete mit großer technischer Sorgfalt und einem ausgeprägten Sinn für qualitativ hochwertige Materialien.

In dieser Zeit verstand sich Annemarie (Scherer) Hassdenteufel nicht als Künstlerin, sondern als Kunstgewerblerin, im Dienst einer gestalteten Alltagskultur. Ihre textilen Entwürfe aus dieser Zeit zeugen von Klarheit, handwerklicher Integrität und dem Streben nach gestalterischer Ordnung unter zunehmend restriktiven Bedingungen.

Der Übergang von den textilen Entwürfen zu den freien Zeichnungen vollzog sich bei Annemarie Scherer organisch. Ihre Designs für Textilien und Teppiche wurden zunehmend abstrakter und lösten sich vom funktionalen Design.

In diesem Prozess entstanden erste freie Zeichnungen, darunter auch die charakteristischen Häusergruppen, in denen sich textile Sensibilität, architektonische Strenge und zeichnerische Freiheit zu einer eigenständigen Bildsprache verdichten.